Kwasi Nyankson: Social Media Case Management Live

06 Dez 2012
6. Dezember 2012

Wer regelmässig mit dem Zug zwischen Zürich und Luzern pendelt wird ihn kennen. Den wohl unkonventionellsten Railbar-Steward der SBB, Kwasi Nyankson. Seine aufgestellte und unkomplizierte Art haben ihn praktisch schweizweit bekannt gemacht. Mit Sprüchen wie „Do you want to spend your money?“ oder „Aktion! Gipfeli! Die Servietten gibts gratis dazu!“ sorgte er bereits frühmorgens für Stimmung in den sonst so ruhigen Pendlerzügen. Es schien unmöglich diesen Mann nicht zu mögen. Umso überraschender war dann auch die Tagesanzeiger Nachricht von heute morgen, wonach die Elvetino (eine Tochtergesellschaft der SBB, verantwortlich für die Boardrestaurants und die Railbar) Kwasi Nyankson gekündigt haben.

Abgesehen davon, dass nur wenige Entlassene in den Genuss eines persönlichen Zeitungsartikels kommen, überrascht vor allem die Reaktion in den Sozialen Netzen. Binnen 20 Stunden haben über 1900 Personen die Seite „Liebe SBB wir wollen Kwasi Nyankson zurück“ ge-liked. Auf der Fanpage werden Artikel von diversen Zeitungen gepostet und zahlreiche Kommentare verurteilen die Kündigung. Die Kommentare richten sich vor allem gegen die Elvetino AG aber auch gegen die SBB als Mutterunternehmen. Nun scheint es aber so, dass sich die Elvetino sowie die SBB aktiv in die Diskussion in die Gruppe einbringen und versuchen Klarheit in der Situation zu schaffen. In weniger als 20 Stunden hat die SBB/Elvetino direkt die Möglichkeit ergriffen sowohl die Argumente ihrer Kunden zu verstehen und sich aktiv in die Debatte einzubringen.

Einige Beobachtungen zu diesem Verhalten seien angemerkt. Die SBB hat keine negativen Kommentare zu diesem Vorfall auf ihrer eigenen Brand Page, und engagiert sich aktiv in der Kwasi Nyankson Gruppe um die Situation zu klären. Des weiteren postet die SBB/Elvetino nicht als anonyme Page – ganz im Gegenteil. Die Posts werden signiert vom Chef der Personalchef der Elvetino AG. Des weiteren versuchen sie ganz klar Verständnis für die Situation und Kommentare der Kwasi Nyankson Page aufzubringen und nutzen diesen Channel nicht zur Rechtfertigung sondern als Beschwichtigung. Ganz gemäss den Social Media Grundsätzen „Listen – Understand – Interact“ scheint sich die SBB aktiv in die Diskussion einzubringen.

Es dürfe spannend werden zu sehen, wie die Bahn mit der Situation umgehen wird. Den Anfang scheint die SBB jedenfalls sehr gut gemeistert zu haben.