Author Archive for: Daniel Houghton

SEOktoberfest BBQ 2014 Recap

28 Sep 2014
28. September 2014

Wir eTaktiker sind nicht bekannt dafür, die fleissigsten Recap-Schreiberlinge zu sein. Da mich das SEOktoberfest BBQ aber total begeistert hat, muss dies unbedingt aufs „Papier“ gebracht werden.

Nicht ganz bei allen Schweizern dürfte das SEOktoberfest bekannt sein. Deshalb hier in Kürze zusammengefasst:

Bei dem von Marcus Tandler ins leben gerufenen Event verbringen eine sehr begrenzte Anzahl von zumeist Englisch- und Deutschsprachigen SEOs sowie ausgewiesenen SEO-Experten Ende September gemeinsam drei Tage in München. Der erste und letzte Tag unter anderem auf der Wiesn, daher auch der Name SEOktoberfest. Am mittleren Tag findet jeweils das Charity-BBQ statt. 50 Leute dürfen zusätzlich an dieses BBQ. Mit dürfen diejenigen, die am meisten für die Tickets spenden. Der Charity-Namensteil rührt daher, dass die gesamten Einnahmen für karitative Zwecke gespendet werden. Dieses Jahr kamen dabei für die Münchner Tafel und Amazonica) über 50’000 Euro zusammen! Wahnsinn! Damit der Event stattfinden kann, gibt es natürlich den einen oder anderen Sponsor. Dieses Jahr hervorzuheben sind die LinkResearchTools und Searchmetrics.

Und nun zum Charity BBQ 2014

Kurz vor Mittag wurde die ganze Meute in München von Reisebussen abgeholt und zu einem „Event-Bauernhof“ in der Nähe der Österreichischen Grenze gebracht. Malerische Umgebung, die Landschaft erinnerte etwas an meine Kindheit im Entlebuch!

Es gilt strikt die Regel der verbotenen drei Ts, also erfahrt ihr nichts über die fachspezifischen Inhalte, sondern müsst euch mit einigen meiner persönlichen Eindrücken begnügen. Inhaltlich nur so viel: Was auf Sonnenliegen, beim Bogenschiessen oder Spanferkel-Essen unter wenigen Augen ausgetauscht wurde, war äusserst inspirierend. Die „offiziellen Sessions“ besuchte ich nicht alle, fand aber insbesondere das was Greg von über den Algorithmus von Yandex erzählte, extrem spannend!

In Kürze meine persönlichen Highlights:

  • Die extrem entspannte Atmosphäre und der fehlende Zeitdruck, sodass auch locker ein fast halbstündiges Gespräch unter sechs Augen mit Grigory Bakunov stattfinden kann
  • Dan Petrovic, einer meiner absoluten SEO-Heros, persönlich kennen zu lernen um auch bei ihm festzustellen, dass auch er ganz relaxed ist. Beim Gespräch mit ihm habe ich nicht über SEO gesprochen sondern es ging eher in die Richtung, wie man internationale Niederlassungen organisiert.
  • Zwei weitere interessante Begegnungen waren diejenigen mit einem schottischen und finnischen Suchmaschinenoptimierer, mit denen ich erstaunliche Gemeinsamkeiten hatte.
  • Einige alte Bekannte zu treffen (wir freuen uns immer Nico von ContentKing zu treffen) sowie einige neue Bekanntschaften wie z.B. Ralf von Rockit Internet, mit dem wir über äh… zu beachtende Punkte bei der Auswahl von einprägsamen Domain-Namen ausführlich debattiert haben. 😉
  • Kurios war es auch, ausgerechnet in Deutschland etwas ausführlicher mit dem sympathischen Patrick von unserer Zürcher-Konkurrenz zu diskutieren.
  • Sensationelles Essen. Spanferkel, Kaiserschmarrn, bestes Fleisch vom Grill… Hammer!
  • Der Event selbst war perfekt organisiert, grosses Dankeschön an dieser Stelle an alle, die mitgeholfen haben, dass so etwas überhaupt stattfinden kann!

Was nehme ich mit? Vor allem die Erkenntnis, dass andere mit ähnlicher Unternehmensgrösse vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Und viele Ideen & Denkanstösse wie man sich persönlich und das Firmen-Baby weiterentwickeln kann. Freue mich jetzt schon darauf, auch 2015 fleissig mitzuspenden!

Weitere Recaps hier (Info an mich wenn was fehlt.)

http://www.contentking.de/seoktoberfest-bbq-recap-2014
http://internetmarketingagentur.de/seoktoberfest-2014-recap-zum-charitybbq/
http://www.sumago.de/seoktoberfest-bbq-2014-recap/
http://www.clicks.de/blog/eindruecke-vom-seoktoberfest-charitybbq-2014
http://www.catbirdseat.de/blog/recap-seoktoberfest-charity-bbq-2014
http://www.nedpoulter.com/seoktoberfest-charity-bbq/ (Englisch)
http://www.netzeffekt.de/seoktoberfest-bbq-2014-recap

Super-SEO-League 2014/2015 Tabelle

17 Jul 2014
17. Juli 2014

Ausgetanzt! Die grosse Samba-Party in Brasilien ist vorbei und der Fussball gehört wieder denen, die auch an einem verregneten Samstagabend ein biederes 0:0 zwischen Fussballclubs aus dem grauen Mittelfeld der Tabelle feiern können.

Als Schweizer freut man sich über den nahtlosen Übergang von WM zu Super League Saison. Grund genug die Webseiten der Vereine aus dem Oberhaus des Schweizer Fussballs auf SEO-Herz und SEO-Nieren zu testen.

Achtung! Jetzt wird’s ein bizzeli nerdig und den Wert dieses Beitrags für das Allgemeinwohl der Gesellschaft darf ruhig in Frage gestellt werden. Allerdings fallen einem als SEO immer und überall Sachen auf, die man SEO-technisch besser lösen könnte. Warum also die Berufskrankheit nicht mal in einer «kreativeren» Form auszuleben.

Gewollt oder nicht, hier die SEO-Tabelle 2014/2015 der Super League.
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WordPress versteht noindex Meta Robots Tag und robots.txt nicht

13 Mai 2014
13. Mai 2014

Sie kennen das sicher, das Häkchen bei WordPress „Verbietet Suchmaschinen die Website zu indexieren“, mit dem netten Teilsatz „Es liegt an den Suchmaschinen, diese Anfrage anzunehmen“.

WordPress Verbietet Suchmaschinen die Website zu indexieren

Ich hab WordPress nie hinterfragt. Ein Kreuzchen setzen und der WordPress Blog wird nie im Google-Index auftauchen. Nichts einfacher als das! Denkste! Denn eines Tages bekam ich einen Anruf eines Kundens, sein Test-Blog sei schon bei Google sichtbar. Das sah dann so aus:

SERP durch Robots.txt gesperrt.Für eingefleischte SEOs ist auf den ersten Blick klar, was passiert ist. Kann es wirklich sein, dass WordPress robots.txt und Meta Tag „noindex“ nicht korrekt anwendet? Genau. So ist es!

Setzt man das oben erwähnte Häckchen auf WordPress, so geschieht folgendes

In Robots.txt wird die Seite von Suchmaschinen wie folgt blockiert.

User-agent: *

Disallow: /blog/

Der Meta Tag Meta-Robots sieht wie folgt aus:

<meta name=“robots“ content=“noindex,follow“/>

Unterschied robots.txt und „noindex“ Meta-Robots.

Es ist wesentlich, robots.txt zu verstehen, bevor man damit etwas blockiert. 🙂 Öfters schon hab ich Aussagen gehört wie z.B. „Ach, das ist im Index, also blockieren wir es mit robots.txt“.

Das Problem in diesem Falle ist aber genau die Blockierung des Blogs durch robots.txt. Durch das Blockieren des Verzeichnisses durch robots.txt, darf Google die entsprechende Page nicht crawlen.

Deshalb sieht Google auch den „noindex“-Tag nicht und spielt folgerichtig das obige Ergebnis aus. Die „Meta Description“ erklärt schon, was los ist… Nur wenn Google den „noindex“ Meta Robots Tag lesen kann, erscheint die Page nicht in den Suchergebnissen.

Anmerkung: Der Blog wurde in diesem Falle bereits von anderen Webseiten verlinkt (historische Links, an die man hätte denken können ;)).

Wie kann man es besser lösen?

Wenn man wirklich sicher gehen möchte, dass eine Seite nicht in den Index kommt (ohne IP-Freigaben oder Passwortschutz), so sollte WordPress nicht mit robots.txt blockiert werden. Es gibt verschiedene Wege, wie man ans Ziel kommt. Beispielsweise mit WordPress SEO von YOAST pro Seitentyp (resp. Artikel, Kategorien usw.) festlegen, das alles auf noindex steht. Es sind nicht viele Klicks, um beim „Going-Live“ alles, was man möchte, wieder auf „Index“ zu stellen.

Wer mehr Informaitonen über Unterschied oder Probleme von Noindex-MetaTag und Robots.txt lesen möchte, findet z.B. hier bei der Contentmanufaktur und hier auf einer Gipfelstolz-Webseite mehr Informationen.

Was ziehe ich als Learning daraus? Vertraue nie „Tatsachen“, nur weil eine bekanntes Software oder Person etwas behauptet. 🙂

E-Commerce: Marktanteile Online Shop Systeme in der Schweiz

11 Mai 2014
11. Mai 2014

Die Hauptbeschäftigung von uns eTaktikern ist es, Online Shops für Suchmaschinen zu optimieren. Aus Neugierde, ob denn das Verhältnis der Shop-Systeme, die wir antreffen auch mit den Marktanteilen in der Schweiz übereinstimmt, haben wir ermittelt, welche E-Commerce Shop-Lösung in der Schweiz wie oft vertreten ist.

Bevor es mit den Ergebnissen los geht, kurz einige Worte zur Entstehung der Zahlen.

Das Hauptset der Daten (3’000 Datensätze) habe ich von einem Online Dienst bezogen. In der Liste sind Eigenentwicklungen nicht vorhanden, das heisst, Plattformen wie z.B. Zalando oder Ricardo.ch fehlen. Aber auch Shops von kleineren Softwareanbietern wie z.B. Orbiz (Kays, Vedia, Lehner Versand, Waschbär, Praktikus usw.) fehlten, welche wir ergänzt haben. Einige Webseiten, die zwar Shop-Systeme einsetzen, aber nicht wirklich Shops sind, haben wir entfernt. Es sind nur .ch Domains berücksichtigt. Es liegt uns für die Auswertung eine Liste von 2’753 Shops vor.

 

Top 10: Marktanteil E-Commerce Software Schweiz

  1. Magento, 27.82 %
  2. Prestashop 14.69 %
  3. osCommerce 14.29 %
  4. WooCommerce 7.36 %
  5. xTCommerce 6.60 %
  6. openCart 5.22 %
  7. Shopware 3.41 %
  8. OXID eShop 3.26%
  9. VirtueMart 2.65 %
  10. Hybris 2.14 %

marktanteile online shop software schweiz

Marktanteile Top 100 Shops

  1. Hybris, 29 %
  2. Magento 25 %
  3. osCommerce 10 %
  4. OXID eShop 10 %
  5. Intershop 7 %
  6. xtCommerce 3 %
  7. Gambio 2 %
  8. Demandware 2%
  9. IBM WebSphere Commerce 2.00 %

marktanteile top 100 online shop software schweiz

Nicht überraschend ist hier Hybris die Nr. 1, wird diese Lösung doch von vielen grösseren Shops wie z.B. Manor, Conrad, Interdiscount, die Migros-Fachmärkte (Micasa, SportXX usw.), Douglas, Pfister usw. verwendet. Von den Top 10 Shops sind sogar deren 5 auf Hybris gebaut. OXID eShop kommt auf 10 % (Total 3.26%), was auch ein Anzeichen dafür ist, dass OXID eher bei grösseren Shops im Einsatz steht. OXID ist vor allem bei den Shops auf den Plätzen 51 bis 100 stark vertreten. Prestashop und WooCommerce sind hier gar nicht vertreten.

Shop-Software Marktanteile kleinste 1’000 Schweizer Shops

  1. Prestashop, 26 %
  2. Magento 22,6 %
  3. osCommerce 11,3 %
  4. WooCommerce 11,5 %
  5. OpenCart 7,6 %
  6. xtCommerce 4,3 %
  7. VirtueMart 3,4 %
  8. Shopware 2,7 %
  9. Zen Cart 1,6 %
  10. Shopify 1,4 %

Marktanteile kleinste 1000 online shop software schweiz

Hybris ist mit einem Anteil von 0,3 % völlig untergetaucht. Magento ist auch hier stark verteten und PrestaShop scheint eine Top-Arbeit abzuliefern, wenn es darum geht, die „Kleinen“ in der Schweiz abzuholen. WooCommerce dürfte durch den WordPress Vormarsch in nächster Zeit weiter wachsen. Die Top 4 Player teilen fast 75% des Marktes unter sich auf.

Wie immer interessiert mich eure Meinung dazu? Wie sieht der Trend für die nächsten 2-3 Jahre aus eurer Sicht aus?

Google-AdWords: Sicht durch die Kostenbrille #adwords

04 Nov 2013
4. November 2013

AdWords Optimierung ist ein Wort, das man häufig hört. An dieser Stelle möchte ich auf einige fachliche und mathematische Basics eingehen, die immer wieder zu wenig oder gar keine Beachtung finden. Sehr viele Firmen geben zehntausende von Franken pro Monat aus, ohne wirklich zu wissen, ob sich dies lohnt. Oder es werden fleissig Accounts optimiert, aber aufgrund von falschen Zahlen. Die Quintessenz schon vorneweg: Daten sind das A-O! Derjenige, der Geld in AdWords investiert, muss sicher sein, dass er korrekte, transparente Daten hat und diese auch versteht! Read more →

Der Unterschied zwischen Brand Traffic und Non-Brand Traffic #sem

04 Nov 2013
4. November 2013

Hier eine kurze Erklärung, was im Suchmaschinenmarketing unter „Brand-Traffic“ und „Non-Brand Traffic“ verstanden wird.

Brand Traffic bezeichnet Besucher, die nach einer Marke gesucht haben und die Webseite der entsprechenden Marke dann auch besuchen. Beispiel: Jemand sucht nach „Migros“ und klickt dann auf ein Ergebnis von Migros.ch. Es handelt sich um Brand Traffic, egal ob auf eine Anzeige (z.B. Google AdWords) oder auf ein organisches Ergebnis geklickt wird.

Beispiel einer Brand-Anzeige von brack.ch:

adwords-kostenbrille-brand-anzeige

 

Beispiel Non-Brand Google AdWords Anzeigen:
(Suche ohne Firmennamen)

non-brand-anzeigen-adwords

 

Die Besucher sind anschliessend Non-Brand Besucher, weil Sie nach iPhone Hüllen gesucht haben und nicht nach einer Konkreten Firma.

 

SEO-Ergebnisse Brand und Non Brand

Beispiel Brand-Ergebnis mit Suchbegriff „coop“:

Google erkennt, dass es sich hierbei um eine „navigational Query“ (Google, bring mich zur Coop-Seite!“) handelt und zeigt darunter noch 6 Sitelinks an.

seo-brand-ergebnis-mit-sitelinks

 

Und hier noch ein Beispiel eines organischen Non-Brand Ergebnisses.

seo-non-brand-ergebnis Sobald offensichtlich kommerzielle Absichten hinter einem Ergebnis stecken könnten, stehen in der Regel über den organischen Suchergebnissen noch Anzeigen. Das Keyword Wellensittichfutter ist den Zoofachgeschäften wohl noch nicht aufgefallen. 😉

Negative-SEO: rechtliche Folgen

06 Aug 2013
6. August 2013

Rechtsanwalt Christian Leupi beurteilt zusammen mit mir im Interview, welche rechtlichen Konsequenzen durch Negative SEO entstehen können. In Wesentlichen werden zwei Situationen analysiert. Erstens: Der Einsatz von Negative SEO, um ein unerwünschte Inhalte in den Suchergebnissen verschwinden zu lassen. Zweitens: Negative SEO gezielt gegen die Konkurrenz einsetzen.

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Suche nach Domainnamen: Neu 10 Sitelinks und nur noch 5 Suchergebnisse

03 Jul 2013
3. Juli 2013

Vor einigen Tagen berichtete seoroundtable davon, dass Google testhalber zehn Sitelinks anzeigt, anstatt den üblichen 6 Sitelinks, wenn es sich bei der Suchanfrage um eine Domain handelt. Dazu gibt es seit heute zwei Ergänzungen:

  1. Google zeigt seit heute auch nur noch 5 Search Results für Domainanfragen anstelle von 7.
  2. Seit heute Nachmittag sehe ich durchgehend auf allen mir verfügbaren Geräten/Browsern 10 Sitelinks für Suchen nach Domains (gilt auch für Mobile). das Ergebnis wie folgt aus:
Google SERP: 10 sitelinks und 5 Ergebnisse

SERP für „etaktiker.ch“: Unterhalb der Sitelinks sind nur noch 4 andere Ergebnisse

Während das Suchergebnis nach dem Firmennamen (und nicht dem Domainnamen)  wie gewohnt sechs Sitelinks und insgesamt sieben Suchresultate anzeigt:

Sechs Sitelinks und 7 Ergebnisse Google SERP

Suche nach „etaktiker“. Unterhalb der Sitelinks sind 6 weitere Ergebnisse.

Die Änderung macht Sinn und ist meiner Meinung auch kein Aufreger. Sucht jemand wirklich nach einem Domainnamen, so ist es fast mit Garantie eine „Navigational Query“ (Will heissen: „Google, ich bring mich zu dieser Domain!“. Ich frage mich allerdings schon, warum die User den Domain-Namen nicht gleich ein „Feld“ weiter oben im Browser eingeben… 😉 Während bei der Suche nach einer Marke oder Firmennamen die Wahrscheinlichkeit ein klein wenig höher ist, dass der Suchende noch andere Ergebnisse sehen möchte.

Die einzigen, die sich wohl darüber ärgern, sind Betreiber von Webseiten, die möglichst viel Traffic via Domainnamen abholen wollten und so weniger Sichtbarkeit und „zufällige Besucher“ abholen werden.

Google ändert Sachen nicht einfach zum Spass. Falls jemand noch Ideen oder Theorien hat, bin ich daran sehr interessiert. Und die Antwort „Google ist um Qualität bemüht und will mit dieser Änderung auch für Domain-Suchen das bestmögliche Suchresultat liefern“ will ich nicht hören!!!

Tipp in dem Zusammenhang: Überprüfen, was bei der eigenen Domain nun bei den zehn Sitelinks zusätzlich angezeigt wird! Persönlich bin ich mit den Resultaten, welche mit etaktiker.ch angezeigt werden, nicht ganz zufrieden und wende mich nun den Webmaster Tools zu… 😉

 

Google Ballone: Irrer Test (Loon) oder steckt Strategie dahinter?

17 Jun 2013
17. Juni 2013

Die Google Ballone haben über das Wochenende weltweit viel Aufmerksamkeit erhalten. Es ist sehr ungewöhnlich, dass fast alle Schweizer Zeitungen in ihren Online Ausgaben von einer Neuheit von Google berichten. So berichtet sogar weniger Technik-Affine Zeitungen, wie z.B. die Luzerner Zeitung davon, um nur ein Beispiel zu nennen. Doch was steckt hinter diesen Ballonen? Einfach ein irrwitziger Versuch oder ist es Teil einer ausgeklügelten Strategie?

Zum Einstimmen das Video des Projekts Loon

Google macht also wieder einmal auf Weltverbesserer! Und die süsse Mädchenstimme ist ja herzzerreissend… Well played, Google! Nun aber zurück zu Handfesterem.

Womit verdient Google Geld?

Google verbucht den Grossteil seiner Einnahmen durch Anzeigen (Display, AdWords, Anzeigen von Google Network Members) im Internet. Aus Googles Geschäftsbericht von 2012 geht hervor, dass 47% davon aus den Vereinigten Staaten und stammen und 10% aus Grossbritannien. 43% aus dem Rest der Welt. Davon wird sicherlich ein Grossteil auf entwickelte Länder (Westeuropa , Kanada, Australien usw.) entfallen.

Wie kann Google wachsen?

In westlichen Märkten (USA, Europa usw.) ist es für Google sehr schwer, im Suchmaschinen- und Displaymarkt zu wachsen. In den Staaten schläft die Konkurrenz nicht, in Westeuropa hat Google schon über 90% Marktanteil. Den Search-Marktanteil in Westeuropa weiter zu steigern ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Die durchschnittlichen Klickpreise entwickeln sich in letzter Zeit auch nicht mehr in die gewünschte Richtung. In den bisherigen Hauptmärkten ist Wachstum sehr schwierig geworden. Es gibt ganz vereinfacht ausgedrückt drei Möglichkeiten, wie Google mehr Umsatz generieren und damit das Ziel der Anleger erfüllen kann:

  • Neue Geschäftsfelder eröffnen
  • Neue Märkte eröffnen
  • Leute dazu bewegen, noch mehr Zeit im Internet zu verbringen.

AJ Kohn hat zu letzterem Punkt der obigen Liste im Januar 2013 einen sehr lesenswerten Blogpost geschrieben. Er fasst in Kürze zusammen, was Googles genereller Plan ist. In Kürze zusammengefasst:

Get people to use the Internet more.

Der Sinn der Google Ballone: potenzielles Wachstum

Meine Interpretation zum Projekt Loon (Loon heisst auf Englisch übrigens auch Spinner 🙂) geht in die gleiche Richtung. Ich glaube nicht, dass Google aus Goodwill handelt, um z.B. bei Naturkatastrophen zu helfen (wie z.B. in diesem BBC-Artikel erwähnt), oder wie das Video übermittelt, um die Welt zu verbessern.

Google Kommuniziert das Projekt Loon selber als Experiment. Meiner Meinung nach ist Loon ein Experiment mit sehr, sehr grossem Potenzial für Wachstum. Sollte sich mit vernünftigen Kosten Internetverbindungen in bisher schlecht abgedeckte Erdteile bringen, so gibt es Millionen (wenn nicht Milliarden) von neuen Internetusern. Hier liegt bei Gelingen des Projekts ein sehr grosses Potenzial. Als Bonus winken noch einige zusätzliche Online-Stunden in der Luft, ein Bereich der bisher fast völlig brach liegt.

Aus meiner Sicht ist das Projekt ein sehr cleverer Schachzug von Google, egal ob das Projekt nun ein kommerzieller Erfolg wird, oder sich dann doch als etwas zu loony herausstellt. Wie seht ihr das? Mögliche Google Erfolgsstory oder einfach ein Medien-Hype?

 

Online Reputationsmanagement – Negative-SEO gegen Authority-Websites

10 Jun 2013
10. Juni 2013

Dieser Artikel dokumentiert, wie versucht wird, unschöne Berichte aus den Google Ergebnissen zu entfernen. Wir zeigen, dass unethische Methoden (Negative SEO) in der Schweiz bereits eingesetzt werden. Und zwar erfolgreich gegen eine Authority-Seite, in diesem Beispiel gegen das Schweizer Fernsehen.

Kürzlich ist mir folgendes Suchergebnis auf google.ch aufgefallen. Man beachte die Ergebnisse im unteren Bereich. (Datum: 07.06.2013)

screenshot-autohaendler-google

Ich bin darauf gestossen, als ich Backlinkprofile von Konkurrenten unserer Kunden analysiert habe. Dabei ist mir eine Serie von merkwürdigen Blogs aufgefallen. Die Blogs, welche zu unserer Konkurrenz linkten, linkten alle mit dem Linktext „Autohaus S….“ zu diversen Domains, welche im Screenshot angezeichnet sind. Mit diesem Linkaufbau soll Google suggeriert werden, dass zu diesem Keyword die angezeichneten Domains auch relevante Ergebnisse sind, und nicht nur die offizielle Webseite dieses Unternehmens.

Kurz einige Hintergrundinfos zu Reputationsmanagement

Dieses Vorgehen setzt man oft ein, wenn es um Reputations-Management bei den Suchergebnissen in Google geht. Durch gezieltes manipulieren der Suchergebnisse sollen unerwünschte Ergebnisse in Google nach hinten verdrängt werden, damit sie nicht mehr auf der ersten Seite auffindbar sind. Es ist für ein Unternehmen natürlich unschön, wenn bei der Google-Suche nach dem Unternehmen unterhalb des eigenen Firmeneintrags negative Erfahrungsberichte angezeigt werden.

Die Fakten über das Vorgehen in diesem Falle

Ein kurzer Blick auf die zweite Seite von Google zeigt, dass der Kassensturz-Beitrag http://www.srf.ch/konsum/themen/konsum/autohandel-gemeine-geschaefte-eines-garagisten das Dorn im Auge gewesen sein könnte. Als Hinweis für Schweiz-Unkundige: Bei srf.ch handelt es sich um das Schweizer Fernsehen. Die Domain ist sehr gut verlinkt (über 8‘000 Domains linken auf srf.ch) und besitzt eine sehr hohe Autorität.

Aktuell liegt der Kassensturz-Beitrag auf Platz 15 (weit unten auf der zweite Seite, die erste Seite hat bei „Brand-Suchen“ nur sieben organische Suchergebnisse) von google.ch bei der Suche nach dem erwähnten Autohändler.

In diesem Falle wurde folgendes Vorgehen gewählt:

  1. Mehrere ähnliche Domains reservieren, aufsetzen und untereinander verlinken.
  2. „Gute“ Links auf alle diese ähnliche Domains linken lassen mit dem Firmennamen als Linktext.
  3. Einige bekannte Seiten (z.B. ein bekanntes Autoportal) ebenfalls mit dem gleichen Linktext verlinken.
  4. Das unerwünschte Ergebnis verschwindet von der ersten Seite bei Google, resp. wird von den anderen Domains überholt, welche durch die Links gestärkt wurden.

Das Vorgehen erscheint mir sehr aufwändig, auch ist es meiner Meinung nach nicht nötig, die Seiten so komplex miteinander zu verweben. Dies aber nur nebenbei.

Die Links von den erwähnten „merkwürdigen Blogs“ wurden allesamt Ende Oktober bis ca. Mitte November 2012 gesetzt, sofern die Datierung auf diesen Blogs stimmt.

Hier die erste Ranking-Entwicklung des Keywords von srf.ch. Die Daten stammen aus Sistrix.

autohaus-sf-tv-ranking-ende-2012

Der Artikel des Schweizer Fernsehens bewegt sich seit Anfang 2012 immer zwischen Rang 3 und 7. Es ist kein Effekt bemerkbar.

2013 sieht man erste mögliche Auswirkungen der gesetzten Links:

autohaus-srf-ch-ranking-2013

Durch den Domainwechsel des Schweizer Fernsehens von sf.tv auf srf.ch wurde die Historie Ende Dezember bis Mitte Januar leider unterbrochen. Es wurden nicht alle Unterseiten sauber weitergeleitet, wodurch die Rankings zwischenzeitlich wohl ganz verloren gingen.

Im Februar 2012 wurde der Artikel des Schweizer Fernsehens auf die zweite Seite von google.ch gedrängt, kam aber im März sofort zurück und pendelte sich auf den Plätzen 5 bis 7 wieder ein. Das Vorgehen schien zuerst nicht zu funktionieren, aber ab Mai 2013 stürzte SRF abrupt auf die dritte Seite von google.ch ab. (Anmerkung: Vor Pinguin Update 2)

Es wird unsportlich, um einen bekannten Online-Marketeer zu zitieren. 🙂

Mein erster Gedanke: Ok, vermutlich hat es nicht funktioniert, die beauftragte Agentur hat einfach weitere Links organisiert, um das Ziel zu erreichen. So ein plötzlicher Abstieg würde allerdings bedeuten, dass zeitgleich ein gutes Dutzend anderer Seiten den SRF-Beitrag überholt hätten? Wäre ein sehr grosser Zufall. Wurde ein Strategiewechsel vorgenommen?

Ohne grosse Erwartungen (die Neugierde siegt immer) sah ich mir die Backlinks des SRF-TV Artikels an.srf-artikel-backlinks-majesticseo

Damit ist diese Seite übrigens nach der Homepage von srf.ch die am stärksten verlinkte Seite! Der Entdeckungszeitraum der Backlinks:

srf-artikel-backlink-history

Wow! 456 Linking Domains! Gut 5% aller Referring Domains von srf.ch! Fast alle wurden innerhalb einer Woche (Peak am 17/18 April 2013) von MajesticSEO entdeckt, zwei Wochen später ist der Beitrag in Google abgestürzt! Ein klarer Fall von Negative SEO? SEO ist die Abkürzung von Suchmaschinenoptimierung. Negative SEO bedeutet folglich umgekehrte Suchmaschinenoptimierung. Eine gute und ausführlichere Erklärung von Negative SEO finden Sie hier bei t3n.de. Erwartungsfroh schaute ich nun die Linktexte an:

anchor-texte-srf-artikel

43% der Links sind mit einem Linktext versehen, den ich nicht in unserem Firmenblog erwähnen möchte… Somit liegt in meinen Augen ein klarer Fall von Negative SEO vor!

Negative SEO also auch gegen High-Authority Domains möglich?

Dass Reputation Management betrieben wird, finde ich normal. Es überrascht mich nicht, dass jemand zu solchen Mitteln greift, um ein Problem aus der Welt zu schaffen. Mich schockiert aber, dass eine Seite von einer so reputablen Domain wie srf.ch in Googles Suchergebnissen so einfach „abgeschossen“ werden kann! Ich schätze dafür war eine Investition von Maximal 200 CHF (ca 160 €) nötig, um mit der Schätzung auf der sicheren Seite zu bleiben. Ich lese mit grossem Interesse so ziemlich alles über Negative SEO-Angriffe und musste leider auch schon solche als Opfer erleben, wodurch wir auch eine schöne Stange Geld verloren haben. Einen negativen Einfluss hatten die Attacken bei meinen Beobachtungen bisher aber nur bei „kleineren Webseiten“, welche in den Augen von Google keine starken Autoritäten sind. Die Webseite des Schweizer Radio und Fernsehens ist definitiv eine Autorität! Gemäss MajesticSEO hat srf.ch einen Trustflow von 68 und ist damit fast auf Augenhöhe mit der Neuen Zürcher Zeitung (71) oder der Frankfurter Allgemeinen (71).

Die Rankings dieses Falles werde ich in Zukunft beobachten. Es wird spannend zu sehen sein, ob sich der SRF-Artikel von der Attacke erholt oder nicht. Die Domain srf.ch als Ganzes entwickelt sich gemäss Sistrix weiterhin prächtig, die Links scheinen keine Auswirkungen auf die ganze Domain gehabt zu haben. Immerhin eine gute Nachricht.

Es wäre super-spannend, nun mit dem Disavow-Tool zu arbeiten und die ganzen SPAM-Links damit zu entwerten. Falls jemand vom Schweizer Fernsehen mitliest, wir helfen natürlich gerne mit. 😉
Wir haben damit bei einigen Projekten die ursprünglichen Rankings teilweise wieder herstellen können. Es gelingt leider nicht immer, vor allem wenn der Konkurrent in unregelmässigen Abständen immer wieder neue Links nachballert.

Fazit

Ich finde es bedenklich, mit wie wenig Aufwand einzelne Seiten aus Googles Ergebnissen geschleudert werden können. Die Pinguin Updates von Google haben berechtigterweise mit vielen Praktiken aufgeräumt, aber offensichtlich auch ein Tor für neue, dunkle Geschäftsfelder eröffnet. Es sieht so aus, als nähme Google solche Kollateralschäden einfach in Kauf.

Es gibt dutzende Agenturen, die sich auf Negativ-SEO spezialisiert haben. Sie gibt es beispielsweise nette Pakete namens „Supernova Blast“ (2 Millionen Links für 450 USD) oder „Earthquake“ (250‘000 Links für 100 USD).

Google weicht ständig aus, wenn Fragen nach Negative SEO gestellt werden. We do our best and work really hard to prevent this from happening ist eine übliche Antwort auf diese Frage. Ich persönlich hege die leise Hoffnung, dass mit den nächsten Pinguin-Updates vermehrt auch ein Auge auf diese Problematik geworfen wird. Solange scheint das Tor für negativ-Attacken auf einzelne Seiten offen zu sein.

Zum Autohändler habe ich keinen Bezug. Es ist nachvollziehbar, dass SEO-Unkundige, jemand damit beauftragen könnten, das lästige Ergebnis einfach aus Google „verschwinden zu lassen“. Bedenklich ist, dass offenbar ausser Kontrolle geraten ist, welches Vorgehen gewählt wurde. Das Vorgehen kann auch rechtliche Folgen nach sich ziehen. Den Firmennamen erwähne ich absichtlich nicht im Text. Ich möchte nicht, dass dieser Blogpost plötzlich für den Firmennamen beginnt zu ranken, ihr versteht… 😉
Im Artikel behaupte ich nicht, dass der Autohändler die Negativ SEO Attacke in Auftrag gegeben hat. Auch die Agentur, welche für den ersten Teils der Arbeit (nicht schwierig herauszufinden) zuständig war, muss nicht zwingend hinter diesen Angriffen stehen. Die Zeit zwischen Oktober 2012 und April 2013 ist doch relativ lang…